von Niels Kadritzke
Seit Jahrzehnten rollte über Europa eine Privatisierungswelle hinweg.
Die hat viele Investoren, Banken und Beraterfirmen reich, aber nur
wenige Bürger glücklich gemacht. Denn das große neoliberale Versprechen,
privatisierte Versorgungsunternehmen könnten ihre Kunden billiger
bedienen – mit Wasser, Strom, Verkehrsangeboten –, hat sich regelmäßig
als Trug und oft genug auch als Lug erwiesen.
Die neueste Studie des Transnational Institute (TNI) über das Wirken
der „Privatisierungsindustrie“ kommt zu dem Schluss, es gebe „keinen
Beleg dafür, dass privatisierte Firmen effizienter arbeiten“. Dagegen
habe die Privatisierungswelle die Lohnstruktur unterspült, die
Arbeitsbedingungen verschlechtert und die Einkommensunterschiede
vergrößert.(1)
Ein Sonderfall in Sachen Privatisierung ist Griechenland. Im Zuge der
Schuldenkrise wird das Land von seinen Gläubigern gezwungen, möglichst
viele öffentliche und halböffentlichen Unternehmen zu verkaufen oder zu
verpachten – mit dem alleinigen Ziel, die staatliche Schuldenlast
abzutragen.
Weiterlesen auf Quelle : Le Monde diplomatique
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